Im Gespräch mit Dirk Brychzy, Pflegefachkraft im AWO Seniorenzentrum Minister Achenbach in Lünen
Wie bist Du auf die AWO gekommen und wieso das Seniorenzentrum?
Ich wohne hier in der Nähe und während meiner Ausbildung zum Altenpfleghelfer hatte ich mich hier schon einmal für einen Außeneinsatz beworben. Während dieser Zeit war ich mir aber noch nicht sicher, ob ich meine Prüfung ambulant oder stationär machen werde. So ergab sich durch meine Planänderung keine Einsatzmöglichkeit für mich. Erst mit der Ausbildung zur Pflegefachkraft bin ich dann hier gestartet. Und seitdem gerne hier!
Was hat die Arbeit für Dich als Azubi bei der AWO besonders gemacht?
Im Vergleich zu anderen Betrieben gibt es als Azubi bei der AWO einige Besonderheiten. Das gab es bei den anderen 16 Schüle*innen in meiner Klasse so nicht. Beispielsweise sind die Dienstzeiten innerhalb der Ausbildung im AWO Seniorenzentrum so geregelt: im 1. Ausbildungsjahr nur Frühdienste und keine Wochenenddienste, im 2.Ausbildungsjahr Früh– und Spätdienste, plus Wochenenddienste und im 3.Ausbildungsjahr Dienste nach dem Rahmendienstplan. Bei Kooperationspartnern kann dies auch während der Ausbildungszeit variieren. Aber auch daran gewöhnt man sich sehr schnell.
Wieso hast du die Ausbildung zur Pflegefachkraft absolviert?
Die Ausbildung zum Altenpflegehelfer hatte mir so einen Spaß gemacht, dass ich daraufhin dachte, „ach komm, die zwei Jahre kann ich auch noch mit dranhängen - jetzt wo ich schon mal dabei bin“. So wechselte ich nach einer kurzen geplanten Beschäftigung als Altenpflegehelfer, auch hier im Seniorenzentrum der AWO, in die dreijährige Ausbildung über Wegebau. Und durch meine begonnene Ausbildung zum Altenpflegehelfer konnte ich die Ausbildung zur Pflegefachkraft dann um ein Jahr verkürzen. Es passte einfach!
Gibt es für Dich Entwicklungs- und Karriereperspektiven?
Na klar! Entwicklungsperspektiven gibt es auf jeden Fall und das für jeden, bspw. Weiterbildungen in der Palliativpflege oder der Wundversorgung.
Als Karriereperspektive sehe ich für mich nach einiger Zeit im Beruf die Fortbildung zum Praxisanleiter.
Was sind denn so typische Aufgaben in deinem Job?
Typische Aufgaben in meinem Job sind natürlich die Grundpflege und Versorgung der Bewohner*innen. Also der direkte Kontakt zu den Menschen. Das Vorbereiten und Verteilen von Medikamenten sowie die Dokumentationsarbeit gehören ebenfalls dazu.
Welche Eigenschaften sind aus Deiner Sicht für den Beruf wichtig?
Dass man den Menschen helfen möchte und ein gutes Gemüt zu haben ist viel Wert bei der täglichen Arbeit. Also viel Empathie, um sich auf die Bewohner*innen einstellen zu können und ihnen damit gerecht zu werden. Aber auch Belastbarkeit und Gelassenheit sind wichtig. Natürlich sollte auch Organisationsfähigkeit mitgebracht werden.
Wie ist das Arbeiten im Schichtsystem für Dich?
Anfangs tat ich mich, ehrlich gesagt, schwer damit. Ich sagte immer, dass ich keinen Spätdienst mag – der ganze Tag ist dann sozusagen kaputt und da kann man ja gar nichts mehr machen nach Feierabend. Heute sage ich, dass der Wechsel aus Früh- und Spätdienst zu meiner Arbeit nun mal mit dazu gehört. Und manchmal tut es auch ganz gut im Spätdienst zu sein. Der ist etwas ruhiger. Ich habe mich jedenfalls schnell an den Wechsel gewöhnt.
Welche Unterstützungen und/oder Angebote gibt es seitens der AWO während der Ausbildung?
Ein Interesse an der eigenen Ausbildung sollte zunächst jeder haben, das bedeutet auch eigenverantwortlich und bemüht zu sein und sich nicht nur auf andere zu verlassen. So sammelt man seine Erfahrungen.
Seitens der AWO wurde ich natürlich auch unterstützt, sei es, dass mir meine Fragen immer beantwortet wurden und ich so das Gefühl hatte, gut vorbereitet zu werden oder auch dass meine Praxisanleiterin zur Schule zum Praxisanleiter-Treffen kam. Eine von sehr wenigen, die an dem Tag erschien.
Welche Erfahrungen oder Eindrücke als Auszubildender in der Pflege sind für dich besonders hängen geblieben?
Dass mir die Bewohner*innen schon damals sehr viel Dankbarkeit entgegenbrachten und ich mit einem guten Gefühl in meinen Ausbildungsbetrieb ging. Es war und ist einfach ein gutes Gefühl, wenn man wertgeschätzt wird. Von den Lerninhalten waren vor allem die medizinischen Inhalte während der Schulblöcke für mich sehr interessant und haben mich zum Lernen motiviert.
Was macht dir besonders Spaß in der Pflege?
Den Bewohner*innen zu helfen, mich auf ihre Bedürfnisse einzustellen und ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Aber auch die Dankbarkeit, die sie einem entgegenbringen. Für mich kann man in keinem anderen Beruf mit mehr Dankbarkeit nach Hause gehen als in diesem.
Würdest Du noch einmal den gleichen Beruf wählen? Wenn ja, warum?
Ja, weil ich merke, dass ich gerne zur Arbeit gehe. Die Tätigkeiten machen mir Spaß und man bekommt etwas von den Bewohner*innen zurück. Sie zeigen Dankbarkeit, sprechen Lob und Bewunderung aus.
Wie/womit kannst Du am besten von der Arbeit abschalten?
Erstmal setzen, Tasse Kaffee trinken, nichts tun, runterkommen. Dann lange Sparziergänge am besten, wenn Zeit dafür ist.
Im Gespräch mit Sebastian Sekulla, Pflegefachkraft im AWO Seniorenzentrum An der alten Gärtnerei in Lünen
Wie bist du auf die AWO gekommen und wieso hast du dich für die AWO entschieden?
Auf die AWO und das Seniorenzentrum An der alten Gärtnerei bin ich durch die Nähe zu meinem Wohnort aufmerksam geworden. Dadurch habe ich mich dann auch für meine Praktika dort entschieden. Mein FSJ und die Ausbildung zur Pflegefachkraft habe ich danach ebenfalls in dem AWO-Seniorenzentrum absolviert und bin nun auch gerne weiterhin hier tätig, da die AWO für mich im Vergleich zu anderen Trägern in der Entwicklung weiter voraus ist.
Wieso das Seniorenzentrum und was gefällt dir am Seniorenzentrum?
Im Vergleich zu Freunden, welche auch in dem Bereich tätig sind, ist das Seniorenzentrum der AWO für mich ansprechender. Ich bin dort bereits während meiner Praktika sehr familiär aufgenommen worden. Dadurch ist das Seniorenzentrum wie eine Familie für mich. Ich mag den Umgang und die Gespräche mit den älteren Menschen, da ich selbst in einem Dorf, wo viele ältere Personen um mich herum waren, groß geworden bin. Da habe ich mich schon gedacht „Wenn ein sozialer Beruf, dann mit Senioren“. Von den Bewohner*innen kann ich zudem viel lernen und für mich mitnehmen. Und auch unter uns Kolleg*innen haben wir immer ein offenes Ohr füreinander – egal ob private oder berufliche Themen.
Wieso hast du dich für die Ausbildung zur Pflegefachkraft entschieden?
Ich habe mich für die Ausbildung zur Pflegefachkraft entschieden, da ich helfen möchte. Durch meine Praktika und mein FSJ war für mich so schnell klar, dass mir die Arbeit Spaß macht. Zudem kann ich auf meine Ausbildung als Pflegefachkraft besser beruflich aufbauen bzw. mich durch Fortbildungen weiterbilden.
Was macht dir besonders Spaß in der Pflege / an dem Job?
Aktuell liegen, durch die Corona-Pandemie, ehrlich gesagt anstrengende Wochen hinter mir. Aber es gibt immer diese besonderen Momente, wie die Dankbarkeit der Angehörigen. Da tut es gut auch Positives zu hören und dies auch von anderen Instanzen, welche sich über die Hilfe und Unterstützung freuen. Es wird gesehen, was man macht und dafür ein Lob zu bekommen, schätze ich sehr. Genauso gebe ich das Lob an andere gerne weiter!
Wie ist das Arbeiten im Schichtsystem für dich?
Das geht für mich voll klar, es ist eher privat eine organisatorische Herausforderung mit 2 Hunden 12.
In welchen Schichten arbeitest du und was sind deine Aufgaben in der Schicht?
Ich arbeite in Früh- und Spätdiensten, aktuell allerdings vermehrt in Frühdiensten.
Im Frühdienst beginnt meine Schicht um 06:00 Uhr mit der Übergabe des Nachtdiensts. Da werden beispielsweise alle Dokumentationsmappen der Bewohner*innen durchgesprochen und Ereignisse aus der Nacht weitergegeben. Nach der Übergabe verteile ich die Medikamente, welche nüchtern eingenommen werden müssen, und bereite die Betäubungsmittel vor. Um 07:00 Uhr mache ich eine Übergabe an die Pflegeassistenten, welche mich ab jetzt weiter in der Schicht unterstützen. Danach beginnen wir mit der Pflege. Mit dem Frühstück verteile ich gleichzeitig die weiteren Medikamente, das Insulin und die Schonkost. Je nachdem was danach aktuell ist, bin ich weiter in der Pflege tätig oder übernehme andere organisatorischen Aufgaben, wie beispielsweise die Arztkommunikation, die Wundversorgung oder manchmal eben auch die Todesmeldung. Gegen 12:00 Uhr verteilen wir dann das Mittagessen und ich gebe die Medikamente an die Bewohner*innen und reiche das Essen an. Nach dem Mittag ist Zeit für die Mittagsruhe oder den Mittagsschlaf der Bewohner*innen. Um 14:00 Uhr übergebe ich an den Spätdienst, ebenfalls mit einer genauen Schilderung was in meinem Frühdienst passiert ist, etc. und gehe gegen 14:30 Uhr in den Feierabend.
Was macht die Arbeit als Pflegefachkraft besonders/interessant?
Die Unterhaltungen und die Gespräche mit den Bewohner*innen macht die Arbeit für mich besonders. Gerade durch den Austausch kann ich noch viel für mich selbst mitnehmen und lernen.
Beschreibe den Umgang mit den Bewohner*innen.
Es sind Geschichten von früher, die die Bewohner*innen erzählen, und worüber wir oft ins Gespräch kommen. Der Austausch über Hobbys ergibt manchmal sogar Schnittstellen. Ich kann viel lernen und mag genau diesen offenen Umgang.
Was für Möglichkeiten der Weiterentwicklung / Perspektive hast du als Pflegefachkraft?
„Pflege ist ein gutes Sprungbrett“ für viele Weiterbildungen mit oder ohne Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten!
Aber auch davor hat mir das SZ An der alten Gärtnerei bereits eine Ausbildung ermöglicht. Während meines FSJ konnte ich so gleichzeitig die Ausbildung zum Sozialassistenten machen.
Ich habe mich als Fachkraft nun bereits als palliativer Berater weitergebildet und bin aktuell in der Folgefortbildung zur Palliativ Care Fachkraft.
Es sind so viele Weiterbildungen und damit auch Perspektiven nach der Ausbildung zur Pflegefachkraft möglich. Neben diversen Fortbildungen, unter anderem auch ein Studium in unterschiedlichen Bereichen.
Die Pflegefachkraft wird eher als klassischer Frauenberuf gesehen. Wie ist deine Sicht auf den Beruf PFK als Mann?
Stimmt leider *lacht*. Ich halte mich bei zu vielen Frauen lieber raus, da das für mich ganz schön anstrengend sein kann. Es hat für mich aber auch etwas mit Respekt zu tun und die Kolleginnen sind besonders für die Unterstützung, beispielsweise bei der Lagerung, dankbar. Ich bin der einzige Mann bei uns auf dem Wohnbereich, da wünschen sich die Kolleginnen oftmals mehr männliche Unterstützung.
Würdest du noch einmal den gleichen Beruf wählen? Wenn ja, warum?
Ja, ich würde noch einmal den gleichen Beruf wählen, um den Bewohner*innen zu helfen und diese zu unterstützen. Ich möchte später, im Alter, auch gut gepflegt bzw. ordentlich versorgt werden. Da ist es ein notwendiger Baustein für mich, anderen zu zeigen, dass der Job Spaß macht.
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